Dienstag, 15. Oktober 2013

Week 3-5 Part 2

Hier bin ich wieder.

Den zweiten Teil meines Blogeintrages werde ich wieder mehr dem Studium an sich widmen.


Wie bereits mehrfach erwähnt habe ich in diesem Semester 4 Kurse: Translation Practice I, Translation Technologies, Liaison and Public Service Interpreting und Theoretical Foundations of Translation, Interpreting and International Politics.

Translation Practice I

TP I haben wir nur einmal die Woche für je zwei Stunden und auch dann immer E/D - D/E im Wechsel. In den geraden Wochen immer D/E und in den ungeraden E/D. Ich glaube ich habe früher bereits erwähnt das hier an der HW Übersetzen nicht nach Fachgebiet unterrichtet wird sondern nach Genre. Bisher haben wir Urteile des Bundesverfassungsgerichts, College Broschüren und einen Auszug aus einem Lehrbuch für Akupunktur übersetzt. Achja und den Artikel über Free Marketeers, den wir gar nicht erst weiter erwähnen wollen. Mein Problem im Moment ist es, dass ich jetzt wo ich endlich frei Übersetzen darf am Text klebe wie eine Klette, daran werde ich in den nächsten Wochen definitiv noch arbeiten müssen.

Ansonsten verläuft die Vorlesung ähnlich wie an meiner alten Schule, der WDS, alle (ja wirklich alle, bei 5 bzw. 10 Leuten fällt es auf wenn jemand nicht vorbereitet ist) bereiten die Übersetzung vor und dann wird darüber diskutiert. Welche Lösungen finden wir gut, welche weniger, was geht gar nicht.

Das, in meinen Augen, negative an dem Kurs ist, dass wir ihn leider nur einmal die Woche haben.


Translation Technologies

Dieser Kurs, der gleichzeitig den Schwerpunkt meines Studiums darstellt, macht mir super viel Spaß.

Ich hatte mich ursprünglich für den MSc Translation and Computer-Assisted Translation Tools entschieden, weil ich fand das dieser Master mir am meisten etwas in meinem späteren Berufsleben bringen würde. Ich hatte nicht erwartet, dass das arbeiten mit CAT-Tools mir soviel Spaß machen würde.

An der WDS war der CAT Kurs ja eher eine Qual, nicht wegen den Lehrkräften oder dem Inhalt, sonder weil er meistens am Nachmittag stattgefunden hat, wo alle einfach nur noch Heim wollten. In 10 Wochen lernt man leider auch nicht wirklich viel, nur die Basics und auch nur dann wenn das Programm mitgespielt hat.

Keine Ahnung was hier anders ist, vielleicht liegt es daran das wir nur zu fünft sind und wir dadurch noch familiärer miteinander umgehen, als wir es an der WDS schon getan haben, ich weiß es nicht genau. Jedenfalls habe ich meine Leidenschaft für CAT-Tools entdeckt.

Im Moment arbeiten wir noch mit dem alten Trados, das es als Plug-in für Word gab bzw. mit dem Tag-Editor des Programms. Zur Zeit kämpfen wir uns durch .HTML Texte, sehr cool aber auch sehr Tag lastig.


Die zweistündige Vorlesung wird dann nochmal durch zwei Stunden Guided Practice und vier Stunden self-study ergänzt.


Liaison and Public Service Interpreting (Wahlfach)

PSI sind auch immer zwei Stunden die Woche, eine nichtsprachspeziefische Vorlesung und dann noch eine sprachspeziefische Praxisstunde.

In der NLS Vorlesung besprechen wir alles was man wissen sollte um professionell als Dolmetscher zu arbeiten mit besonderem Blick auf das Gerichts- und Behördendolmetschen. PSI ist nochmal ein ganz anderes Dolmetschen, als das was ich bisher gemacht habe.

In den Praxisstunden sind wir immer in einem der erstklassig ausgestatteten Sprachlabore. Meistens sitzt die Hälfte von uns draußen und dolmetscht und wechselt sich mit dem Dolmetschen ab, während die andere Hälfte in den Kabinen sitzt und da dolmetscht.


Die letzten drei Wochen haben wir zum eingewöhnen Gesprächsdolmetschen gemacht, sprich unsere beiden Dozenten haben eine Unterhaltung geführt die wir dann gedolmetscht haben.

Heute sind wir das erste Mal in den PSI Bereich vorgedrungen und habe, ganz tapfer, eine Arztbesuch gedolmetscht. Ich schreibe hier bewusst "ganz tapfer", da unsere Dozenten uns hier nicht mit Samthandschuhen anpacken und wir den Idealfall vorgespielt bekommen. Nein, die Beiden machen es uns nach allen Regeln der Kunst schwer. 

Da wird gerne mal geflucht, gegeneinander ins Wort gefallen oder solange gesprochen bis alle beteiligten den Pfaden verloren haben. Und wir als angehende Dolmetscher sitzen mitten drin und versuchen irgendwie die Kontrolle über die Situation zu behalten. Keine leichte Aufgabe, wenn man nicht einschätzen kann wie weit man gehen darf. 


Theoretical Foundations of Translating, Interpreting and International Politics.

Diese Vorlesung haben sie dieses Jahr etwas umstrukturiert. Die PhD Studentin die unser Guided Practice von Trans. Techn. übersieht hat uns erzählt, dass diese Vorlesung früher zwei waren und die beiden parallel zueinander stattgefunden haben.

Im Gegensatz zu früher haben wir nun vom Anfang des 1. Semesters bis Woche 8 International Politics und ab Woche 9 beginnen dann die T&I Studies, die dann im 2. Semester weiterlaufen.

International Politics

Unser Dozent ist sehr begeistert von seinem Fach und so was wie ein wandelndes Lexikon. Und da er so begiestert ist redet er auch gerne viel und lange. Wir haben für jedes Thema immer nur ein Stunde Zeit und werden eigentlich nie fertig, manchmal schafft wir es das Thema zu besprechen aber die Diskussion die eigentlich noch stattfinden sollte fällt meistens Flach.

In diesem Fach müssen wir zwei Essays schreiben, einmal eine 1000 Wörter lange Critical Review die in knapp zwei Wochen fällig ist und am Ende noch einen 2000 Wort Essay.

Für die CR können wir auf 4 verschiedenen Fachartikeln, mit der Betonung auf Fach, wählen. Die Artikel sind mit soviel Fachsprache geschmückt, dass sogar die englischen Muttersprachler Schwierigkeiten haben, diese zu verstehen. Ich wollte eigentlich schon viel weiter sein, aber im Moment kämpfe ich mich noch durch meinen Artikel durch und versuche zu verstehen was der Autor mir damit sagen wollte.



Studentenleben *g*

Mittlerweile habe ich mich richtig gut eingelebt in Schottland. Mit meine Mitbewohnern (sprich den Leuten mit denen ich die Küche teile) verstehe ich mich soweit ganz gut. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben das ich am Ende meiner Zeit hier, sogar mehr als ein Drittel von dem was meine schottische Mitbewohnerin sagt auch verstehen werde. Mit Callum und Carolina, meinem Mitbewohner aus den USA und meiner Mitbewohnerin aus Peru, mache ich sehr viel.

Carolina und ich haben online grocery shopping für uns entdeckt. Hier auf der Insel ist es gang und gebe das man, jedenfalls als Studenten, seine Lebensmittel einfach online aussucht und sich die liefern lässt. Die ersten paar Wochen habe ich mich noch dagegen gewehrt, aber da der Aufpreis für die Lieferung geringer ist als das Busticket, das ich kaufen müsste, und ich mir auch noch das geschleppe von der Bushaltestelle zurück zu meinem Wohnheim erspare, habe ich mich nun doch geschlagen gegeben und wir bestellen online. Ich muss sagen ich bin positiv überrascht.

Ein weiteres Highlight des Wohnheim Lebens sind die regelmäßig stattfindenden fire drills. Was so viel heißt, der Feueralarm wird mitten in der Nacht ausgelöst, alle raus und wenn alle draußen waren und kontrolliert wurde das auch wirklich alle sich draußen den Hintern abgefroren haben, darf man wieder rein. Mein Wohnheim ist davon bisher verschont worden, trotz allem geht bei uns regelmäßig der Feueralarm ausgelöst und ich meine hier jetzt nicht den 10s Test Donnerstags morgens.

Ich spreche hier von unseren Asiaten. Ich habe keine Ahnung wie sie es schaffen, aber wenn nicht jede Küche die einen Asiaten mit drin hat, einmal in der Woche den Feueralarm auslöst läuft was schief. Gott sei Dank, scheint sich das im Moment auf das Erdgeschoss zu zentrieren, aber auf meinem Stockwerk haben sie das letzen Sonntag morgens um 5 hinbekommen und ich habe keine Ahnung, was man um diese Uhrzeit schon frittieren könnte.

In diesem Sinne werde ich mich nun für dieses Mal verabschieden, sollte ich die Woche nochmal Zeit finden werde ich noch einen kleinen Eintrag über den Ausflug zu Loch Lomond hochstellen. Ansonsten werde ich mich frühestens nach meinem Deutschlandbesuch in zwei Wochen wieder melden. Woche 7 ist Reading Week und wir Sprachler haben keine Vorlesungen, deswegen habe ich mir gedacht, dass ich die Gunst der Stunde nutzen sollte um einen kleinen Abstecher über ein verlängertes WE nach Deutschland zu machen.


Bis zum nächsten Mal

Jenny

Week 3-5 Part 1

Puuuuuuuh!

Mein letzter Blogeintrag ist ja nun schon etwas her. Das hat mehrere Gründe:

1. Um mich bei Blogger anmelden zu können musste ich ein Gmail-Adresse erstellen, die ich nach meinem letzten Blogeintrag dann erstmal prompt verschusselt und vergessen hatte.

2. Wie so gut wie jeden hier hat mich dann doch noch die so genannte "Freshers Flu" erwischt. Ich glaube außer den Schotten ist oder war auf dem Campus bis jetzt jeder mindestens einmal krank. Mich hatte es dann das letzte Wochenende erwischt, unter der Woche wäre ja auch total unpraktisch, und ich lag dann mehr oder weniger das ganze WE mit Fieber im Bett. Mehr oder weniger, da ich mich Samstags für einen Ausflug mit der Chaplaincy angemeldet hatte und die Gebühr schon bezahlt hatte. Im nach hinein war das keine so gute Idee, aber mal lebt ja schließlich nur einmal ^^.

Unser erster Halt an dem Tag war die Dalwhinnie Distillery, eine Scotch-Malt-Whisky Brennerei in den Highlands, wo wir dann nach einer Führung natürlich auch den Whisky probieren durften. Wie der Whisky geschmeckt hat kann ich jetzt schlecht beschreiben, da ich kein Fan von Whisky pur bin, aber ich kann bestätigen da man ihn nicht umsonst "Wasser des Lebens" nennt. Nach dem Schluck Whisky ging's mir jedenfalls erkältungstechnisch erstmal besser. Worüber ich aber ein ausgiebiges Feedback geben kann ist die Schokolade die zum Whisky gereicht wurde. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so gute Schokolade gegessen und werde ich wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr, da die Schokolade von Iain Burnett stammt dem Highland Chocolatier und damit sehr sehr teuer ist. Der einzige Trost, die selbe Schoki gabs auch an der Hochzeit von William und Kate ^^.


Der Whisky wird in alten Bourbonfässern gelagert, nachdem diese neuaufbereitet wurden.

Der zweite Stop war die working sheep farm von Neil Ross, in Kincraig in der Nähe von Aviemore. Neil ist Hirte und bildet schottische Border Collies zu Hirtenhunden aus. Bei unserem Besuch hat er uns gezeigt was seine Hunde alles so können und wir durften sogar beim Scheren eines Schafes mit anpacken. Das Highlight waren jedoch die Welpen, um die sich dann prompt alle weiblichen Teilnehmer des Ausflugs gekloppt haben. 

Ja das ist ein Welpe und kein Meerschweinchen!

Jedes Kommando wird mit einem eigenen Pfiff gegeben und die Hunde wissen dann in welche Richtung sie rennen müssen. 



Er hat uns versichert das es dem Schaf nichts ausmacht und es dem Schaf auch nicht weh tut. 


Nach der Farm ging es dann weiter nach Aviemore zum wandern. Wandern ist immer ein großer Bestandteil der Chaplaincy Ausflüge, da Schottlands schönste Ecken einfach nur zu Fuß zu erreichen sind. Während der Whisky meiner Gesundheit einen kleinen boost gegeben hatte, war das Wandern dann leider weniger hilfreich. Aber wie heißt es so schön "Das Leben ist kein Ponyhof" und demnach bin ich dann brav den Anderen hinter marschiert (oder so). Die Wälder rund um Loch Morlich sind echt wunderschön, leider erfordert der Weg an einer der schönsten Stellen alle Konzentration die einem zur Verfügung steht, deswegen war es recht schwer Bilder zu machen. 







Loch Morlich, nicht im Bild die verrückten Schotten die bei dem Wetter Kanu gefahren sind. 

Sooo, nachdem ich jetzt ganz kurz etwas abgeschweift bin, kommen wir nun zurück zum Thema krank sein. Bei meinem ersten Arztbesuch hier hab ich recht schnell festgestellt, dass die Ärzte (meiner zumindest) sehr gerne Medikamente verschreiben, meiner war ganz niedergeschlagen das ich partout keine neuen Schliddrüßentabletten wollte. Demnach hatte ich dann bei meiner Erkältung beschlossen gar nicht erst zum Arzt zu gehen und einfach den nächsten Drogeriemarkt aufzusuchen, um mich mit allen pflanzlichen Heilmittelchen einzudecken die ich nur finden konnte. Das war jedenfalls mein Plan. Im Drogeriemarkt musste ich diesen dann jedoch nochmal überdenken. Entweder scheinen die Briten Chemie zu bevorzugen, oder ich war einfach nicht in der Lage Erkältungstees und ähnliches zu finden. Aber Gott sei Dank gibt es ja dann immer noch meine Mum, die mir dann im Handumdrehen ein Notfallpäckchen gepackt hat. Nun bin ich für die nächste Erkältungs-/ Grippewelle bestens gewappnet. 

3. (Ja ich zähle immer noch Gründe auf warum ich so lange nichts von mir hab hören lassen) Das Studium selbst. Meine Vorlesungen sind zwar immer noch nicht besonders anstrengend, aber da wir eben nur so wenig Unterricht haben, wird hier sehr viel Wert auf self study gelegt. Zweimal die Woche treffen wir uns um die Szenarien für PSI vorzubereiten, dann wären da noch die Treffen für die Gruppenübersetzungen und so weiter. Die Bib wird langsam zu meinem zweiten Zuhause. 

Langsam aber sicher stellt sich bei mir auch wieder die altbekannte Essay Panik ein. (Ja ich weiß, dass ich Essays schreiben kann, aber ohne Panikattacken machts nur halb soviel Spaß) Ende nächster Woche muss ich meine erste Critical Review abgeben und bin die meiste Zeit damit beschäftigt. 

4. Prokrastination
Nach dem Studium wahrscheinlich die Hauptursache. Ich weiß, dass ich einen neuen Blogeintrag schreiben sollte aber da gibt es doch noch sooooo viel anderes zu tun.


Da meine Erklärung warum ich so lange nichts von mir hab hören lassen nun doch so lang geworden ist, werde ich diesen Eintrag in zwei Teile splitten.

Demnach, bis gleich in Teil 2.